Stellungnahme: „Tätervolk“ unangebrachte Formulierung – Die Wendlandgrünen

Stellungnahme: „Tätervolk“ unangebrachte Formulierung

Grüne: „Tätervolk“ unangebrachte Formulierung

Die Russinnen und Russen als „Tätervolk“ zu bezeichnen, wie kürzlich von der ehemaligen Europa-Abgeordneten Rebecca Harms geschehen, trifft bei vielen örtlichen Grünen nicht auf Zustimmung. „Die verallgemeinernde Äußerung von Rebecca hat bei vielen von uns wie auch bei mir für Irritation und Unwohlsein gesorgt. Wir gehen auf Distanz zu dieser Ausdruckweise“, so Kreissprecherin Julia Zieker. „Wir haben Sorge, dass ein solcher Begriff zu Fremdenfeindlichkeit gegenüber hier lebenden Menschen aus Russland führt.“
Auch die Landtagsabgeordnete Miriam Staudte meint: „Gerade die Geschehnisse der vergangenen Tage wie der Protest der Channel One-Mitarbeiterin in einer Live-Sendung zeigen doch, wie viel Mut die Menschen in Russland aufbringen müssen, um sich gegen die Putin-Regierung aufzulehnen. Tausende sind inzwischen auf Friedensdemos verhaftetet worden. Ich habe größten Respekt vor diesem selbstlosen Protest.“
Auch die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Kreistag Julie Wiehler kritisiert die aus ihrer Sicht unnötige Zuspitzung: „Uns ist bewusst, dass viele Menschen in Russland durch die jahrelange Propaganda Putins verblendet sind. Das zeigt für uns aber doch vor allem eins: Dass man bei der Einschränkung der Pressefreiheit nie früh genug sagen kann `Wehret den Anfängen´. Es liegt nun der schwere Weg vor uns allen, diese verfestigten Weltbilder wieder aufzubrechen.“
Dem stimmt auch Landespolitikerin Staudte zu: „Wenn man einen Bezug zur deutschen Geschichte herstellen will, dann den, dass eine Demokratisierung wie nach dem Zweiten Weltkrieg, dann erfolgreich ist, wenn auch wirtschaftliche Perspektiven wieder aufgebaut werden. Russland als Lieferant fossiler Rohstoffe ist der Verlierer der Energiewende, das muss mitgedacht werden.“
Kreistagsabgeordneter Hanno Himmel und Mitglied bei IPPNW, der Internationalen Ärzt*innenorganisation zu Verhinderung des Atomkriegs, appelliert: „Im Großen wie im Kleinen sollte das oberste Ziel das Abwenden einer militärischen Eskalation sein. Keinesfalls darf es zur Anwendung von Nuklearwaffen, biologischen oder chemischen Kampfstoffen kommen. Die atomare Gefahr erscheint unvorstellbar, ist aber möglich! Rückblicke in die Geschichte belegen dies. In einer solchen Situation müssen Verbindungen, die sich gemeinsam mit uns für eine friedliche Welt einsetzen, in die betroffenen Länder vor allem nach Russland aufrechterhalten werden.“

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