Vorsorge gegen Klima-Folgen – Die Wendlandgrünen

Vorsorge gegen Klima-Folgen

Grüne Landtagsabgeordnete im “Wasserwald” Wibbese

Der Klimawandel bringt für den Nordosten Niedersachsens heißere und trockenere Sommer, was aktuell schon spürbar wird. Was tun, wenn das Wasser knapp wird? Bei einem Besuch der grünen Landtagsabgeordnete Miriam Staudte aus Lüchow-Dannenberg und ihrer Landtagskollegen Christian Meyer und Imke Byl stellte die Landwirtschaftskammer Uelzen Projekte zum Waldumbau in Gamehlen-Karwitz im Wasserschutzgebiet Wibbese vor. Auch suchten die Abgeordneten von Bündnis´90/Die Grünen das Gespräch mit Forstamtsleiter Dr. Uwe Barge bei einem Waldgang durch die Göhrde, um sich über notwendige Maßnahmen gegen die steigende Waldbrandgefahr auszutauschen. Geländegängige Fahrzeuge und Ausstattungen wie Löschrucksäcke sind nötig, aber die Prävention beginnt beim Waldumbau zu mehr Laubwald. Ein ökologischer Waldumbau auch kann helfen, die Neubildung von Grundwasser zu fördern.
“Jeder kennt die großen Beregnungsmaschinen am Feldrand. Die Landwirtschaft in Lüchow-Dannenberg und den Nachbarkreisen beregnet intensiv. Doch nach dem Hitzesommer 2018 konnten sich die Grundwasservorräte nicht wieder erholen – und nun droht erneut anhaltende Trockenheit,” so Staudte. 
Martin Hillmann und Bernd Haver vom Geschäftsbereich Forst der Landwirtschaftskammer erklären ihr Projekt: “Wälder mit höheren Laubholzanteilen verstärken die allwinterliche Neubildung von Grundwasser. Welche Laubholzarten trotz Klimawandel mit den Standortbedingungen im Drawehn zurechtkommen, wird in dem Projekt geprüft. Eine Bewirtschaftung des Waldes ist weiterhin möglich, die Erträge fallen bei Misch- und Laubwäldern jedoch geringer aus.” In Nordost-Niedersachsen werden neue Ansätze entwickelt, wie diese Ökosystem-Leistung auch finanziert werden kann. “Wenn sich Landwirte darauf verständigen, den Waldumbau zu finanzieren und dafür zusätzliche Bewässerungsmengen erhalten, gewinnen alle,” sagte Hillmann.
Der Umgang mit Wasser erfordert ein Umdenken, betonte Staudte: “Wir sind es gewohnt, auf natürliches und sauberes Trinkwasser zurückgreifen zu können – nun spüren wir die Grenzen. Ein ´Wasserwald´ kann der natürlichen Grundwasserbildung auf die Sprünge helfen. Aber wir müssen auch kritisch prüfen, wo es Wassersparpotentiale gibt und wie der Wasserrückhalt in der Fläche verbessert werden kann. Mehr Humusaufbau, um die Feuchtigkeit im Boden zu halten, ist wichtig. In einigen Landkreisen wird gar nicht kontrolliert, sich an die erlaubten Mengen gehalten wird. So wird man die Forstwirtschaft nicht bewegen können, auf andere Baumarten umzustellen. ” Bei der Diskussion auch mit Klaus Müller vom Nabu bestand Einigkeit, dass die Entwässerung über die Entwässungensgräben nicht pauschal weitergeführt werden kann, sondern eine Wassermanagement mit Aufstauung nötig sei.
Die drei Grünen Landtagsabgeordneten, die für die Themen Landwirtschaft, Umwelt und Naturschutz zuständig sind, machten eine zweitägige Reise zum Thema Wasser durch den Nordosten Niedersachsens. Der Waldumbau in Gamehlen-Karwitz begann im Rahmen des Projekts`KLIMZUG-Nord´, die Wirkung auf die Grundwasserneubildung wird aktuell im Rahmen einer Doktorarbeit ausgewertet.

Artikel kommentieren

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Mit der Nutzung dieses Formulars erklären Sie sich mit der Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch diese Website einverstanden. Weiteres entnehmen Sie bitte der Datenschutzerklärung.

*